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Kräutergarten

 

Seidelbast Echten

Lateinischer Name:

Daphne mezereum

Synonym: Daphne albiflora, Daphne lateriflora, Daphne liettardi, Thymelaea praecox, Thymelaea mezereum

Volksnamen:

Kellerhals, Zilander

Familie:

Seidelbastgewächse (Thymelaeaceae)

Botanik:

  • Beheimatet in Kleinasien, Nordasien und Europa
  • Bevorzugt Laub- und Mischwälder
  • Wächst vor allem in Hochstaudenfluren, Schluchten, krautreichen Buchen-, Eichen- und Nadelmischwäldern, auf Lichtungen, im Felsschutt, entlang von Waldrändern und bei Flüssen und Bächen
  • Anspruchsvoll, aber dennoch anpassungsfähig
  • Gedeiht am besten an Orten mit ausreichend Boden- und Luftfeuchtigkeit
  • Mag nährstoffreiche, kalkhaltige Böden

Geschichte:

Der Gattungsname Daphne wurde bei den alten Griechen als Bezeichnung für den Lorbeerbaum (Laurus nobilis) gebraucht. Der Name findet sich auch in der griechischen Mythologie zur Bezeichnung der Tochter des Flußgottes Peneus, die in einen Lorbeerkranz verwandelt wurde. Auf Grund der entfernten Ähnlichkeit der Laubblätter und Früchte mit denen des Laurus nobilis, fand dann später eine Übertragung des Namens auf die heutige Gattung Daphne statt. Die Ableitung von Mezereum ist unsicher, eine Erklärung bringt das Wort in Zusammenhang mit dem latinisierten arabischen mâzerium (persisch mazeriyn) = töten. In den alten Kräuterbüchern tritt uns der Seidelbast unter verschiedenen Bezeichnungen entgegen: Chamelaea sive Mezereon (Bock), Chamelaea germanica (Dodonaeus), Daphnoides (Fuchs), Thymelaea oder Laureola (Cordus), Mezereum germanicum (Lobelius) usw. Der deutsche Name Seidelbast wird meistens dahin erklärt, daß die Blüten viel von den Bienen (mittelhochdeutsch: Zidelbast, Zeidler = Bienenzüchter) aufgesucht werden. Kellerhals bedeutet Quälhals, im Hinblick auf die Wirkung.

Im griechischen und römischen Altertum war Daphne mezereum unbekannt, dagegen standen verschiedene andere Arten der Gattung, darunter Daphne gnidium, als Arzneipflanzen in hohem Ansehen. Die ersten Nachrichten von dem Seidelbast stammen aus dem 16. Jahrhundert, um welche Zeit H. Bock eine Beschreibung und Abbildung lieferte. Auch Peter Uffenbach erwähnte die Pflanze in seiner Flora (1609). Im Jahre 1676 wurde die Cortex Mezerei als Droge in der Ulmer Pharmakopöe unter dem Namen Thymelaea verzeichnet. Die Seidelbastrinde soll ein Bestandteil des sogenannten spanischen Fliegenp-flasters gewesen sein, das unter dem Namen Drouottisches Pflaster heute noch als ableitendes Mittel gegen Zahnschmerzen, Kopfweh und Blutandrang verlangt wird.

In der Volksheilkunde genießt der Seidelbast auch heute noch ein gewisses Ansehen. Im Thurgau werden Baststückchen mit Spiritus angefeuchtet als schmerzstillendes Mittel auf offene Wunden gelegt, die mit Honig vermengten gepulverten Laubblätter werden gegen Geschwüre und die in Essig gebeizten Stengel, mit Zucker und Süßholz eingenommen, gegen Wassersucht gebraucht. Bei den Slowaken wird der Seidelbast gegen Krätze benutzt.

Bekannt sind die giftigen Eigenschaften der Pflanze. Linné weiß zu berichten, daß schon sechs Beeren davon einen Wolf töten könnten. Nach Wright wirkt bei den Pferden eine Gabe von 30 g getrockneter Laubblätter tödlich. Auch beim Menschen kann durch Darreichung der Beeren der Tod herbeigeführt werden.

Droge:

Seidelbastrinde/Kellerhalsrinde/Pfefferbaumrinde (Mezerei cortex, Cortex Mezerei, Cortex Thymeliaceae)

Seidelbastfrüchte/Deutscher Pfeffer/Kellerhalsbeeren (Mezerei fructus, Baccae Mezerei, Semen Mezerei)

Inhaltsstoffe:

Seidelbastrinde
Cumarine, Cumaringlykoside, Phenolglucoside

Seidelbastfrüchte
Cumarine

Indikation:

Krampfadern, Ekzeme

Wirkung:

Brechmittel, speichel- und schleimtreibend, schmerzstillend (äusserlich), hautreizend (äusserlich ausleitend)

Nebenwirkungen:

Giftpflanze!

Daher nur in homöopathischer und/oder spagyrischer Form verwenden

Kontraindikation:

Giftpflanze!

Daher nur in homöopathischer und/oder spagyrischer Form verwenden

Anwendung:

Giftpflanze!

Daher nur in homöopathischer und/oder spagyrischer Form verwenden