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Kräutergarten

Birke

Lateinischer Name:

  • Betula pendula (Hängebirke)
  • Betula pubescens (Moorbirke)

Volksnamen:

Maibaum, Besenbaum, Hexenbesen

Familie:

Birkengewächsen (Betulaceae)

Botanik:

  • Sehr forsthart
  • Wichtigste Pionierbaumart Mitteleuropas
  • Einer der ältesten Baumarten Europas
  • Auf Kahlschlägen, in lichten Wäldern, Mooren, an Ufern und auf Brachflächen anzufinden
  • In Nord- und Mitteleuropa sowie Asien verbreitet
  • Ist genügsam, mag saure Böden

Geschichte:

Die Birke ist das Symbol des wiedererwachenden Lebens, des Frühlings und der Jugendlichkeit. Im keltischen Baumkalender war sie der Baum des Anfangs; im heutigen Volksbrauch holt sie als Maibaum geschmückt die wiedererwachte Natur ins Dorf. Dieser Baum, der sich schon kurz nach der Eiszeit im Norden angesiedelt hatte, war den Römern und Griechen unbekannt. Die Birke ist ein Baum der indogermanischen Völker. Ihr Name ist im Sanskrit, im germanischen und slawischen Sprachgebrauch zu finden. Früher wurde die Birke auch Nierenbaum genannt.

Droge:

  • Blätter (Betuale folium)
  • Rinde (Betulae cortex)
  • Birkenkohle (Betulae carbo)
  • Birkenteer (Betulae pix)
  • Stammsaft/»Birkenwasser» (Betulae succus recens)

Inhaltsstoffe:

Blätter
Flavonoide, Triterpensaponine, Vitamin C und Mineralien wie Kalium und Kalzium

Rinde
Gerbstoffe, Triterpene (insbesondere Betulin), Salicylate, wenig ätherisch Öl

Betulin:
Betulin ist ein sekundärer Pflanzenwirkstoff der Birke und kommt zu etwa 22% in der Rinde vor. Betulin kann aufgrund der hohen Konzentration in der Birkenrinde dort als Pulver gewonnen werden. Zusammengemischt mit Wasser und Öl ergibt sich eine Kosmetik, welche sehr pflegend auf die Haut wirkt.

Indikation:

Blätter
Durchspülungstherapie bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und bei Nierengriess. Adjuvant bei rheumatischen Beschwerden.

Rinde
Aktinische Keratosen oder Lichtschwielen, Infektionen und Ekzeme der Hautfalten, Basispflege bei Neurodermitis und Psoriasis sowie rissige Ekzeme und Wundheilung.

Birkenkohle
Die Birkenholzkohle wird zum Beispiel bei Durchfall oral eingenommen. Die Kohle bindet im Magen und Darm Gift- und Fremdstoffe und kann so kurzfristig angewendet helfen.

Birkenteer
Wird aus der Rinde und der Wurzel gewonnen. Das Kauen einer kleinen Kugel aus Birkenteer kann bei Zahnschmerzen Abhilfe schaffen.

Birkenwasser
Wird im Frühjahr dem Baum entnommen. Hierzu wird der Baum leicht angebohrt, also die Rinde durchdrungen, und der Saft gewonnen. Soll leicht entschlackend und Stoffwechselanregend wirken.

Wirkung:

Blätter
Nierenfunktionsanregend, harntreibend und entzündungshemmend. Wirkt mild entwässernd, ohne das Nierengewebe zu reizen. Wirkt nur bei mangelnder Harnausscheidung, bei Gesunden lässt sich nur ein geringer harntreibender Effekt erzielen.

Rinde
Der Inhaltsstoff Betulin wirkt gegen Bakterien, Pilze und Viren, und wirkt zudem entzündungshemmend sowie wundheilungsfördernd

Nebenwirkungen:

Blätter und Rinde
Keine

Kontraindikation:

Allergie gegen Birkenpollen. Unbedingt darauf achten, sollten Blätter und/oder Rinde selbst gesammelt werden.

Blätter
Ödeme infolge Herz- oder Niereninsuffizienz

Rinde
keine

Anwendung:

Blätter
Tee, Frischsaft/Tinktur, Präparate

Rinde
Creme

Zubereitung Tee:

Blätter
2 TL (2g) getrocknete Droge mit einer Tasse heissem Wasser übergiessen und 15 Minuten ziehen lassen.

Mehrmals täglich eine Tasse bis zur Gesamtmenge von 1 Liter trinken.

Bad:

Blätter
Drei Handvoll getrocknete oder sechs Handvoll frische Birkenblätter mit zwei Liter Wasser aufkochen. Diese Abkochung dem Badewasser zugeben. Für ca. 10 Minuten darin baden. Dieses Bad lindert Beschwerden bei Schuppenflechte und Ekzemen.