Kamille Echte

Matricaria recutita

Synonyme : Matricaria chamomilla, Chamomilla rucutita

Mutterkraut, Marienkraut, Apfleblümchen, Öpfelchrut, Kummerblume, Kammerblume, Mägdeblume

Korbblütler (Asteraceae)

• Ursprünglich heimisch in Vorderasien, beziehungsweise Süd- und Osteuropa
• Heute in ganz Europa, sowie Nordamerika und Australien anzutreffen
• Kultiviert in Bulgarien, Ungarn, Ägypten und Argentinien
• Kommt bis in montane Höhenstufen vor
• Unkompliziert im Anbau, mag es sonnig
• Erde sollte im alkalischen Bereich liegen, bei sauren Böden nimmt Kamille verstärkt Schwermetalle auf

Im alten Ägypten galt die Kamille als heilig und wurde mit ihrem gelben Blütenboden als Blume des Sonnengottes verehrt. Die Pflanze war ein Universalmittel und ist eines der ältesten und bekanntesten Heilmittel überhaupt. Auch wenn die arzneilich verwendete Kamille hauptsächlich aus osteuropäischen Ländern importiert wird. Kamille aus deutschen Anbaugebieten hat einen sehr viel höheren Anteil an ätherischen Ölen als diese und sollte bevorzugt werden. Kamillenblüten in Filterbeuteln aus dem Lebensmittelladen besitzen keine Arzneimittelqualität.

Kamillenblüten (Matricariae flos)

Ätherisch Öl, Flavonoide, Schleimstoffe, Cumarine, Gerbstoffe

Äussere Anwendung:
Haut- und Schleimhautentzündungen, bakterielle Hauterkrankungen einschliesslich der Mundhöhle und des Zahnfleisches.

Inhalationen:
Entzündliche Erkrankungen und Reizzustände der Luftwege.

Bäder, Spülungen:
Erkrankungen im Anal- und Genitalbereich.

Innere Anwendung:
Gastrointestinale Spasmen, entzündliche Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts.

Innerlich:
Entzündungshemmend, krampflösend, entblähend, ulkusprotektiv, mild beruhigend, reizmildernd, antibakteriell (gegen Staphylokokken und Streptokokken), bakterientoxinhemmend und pilzhemmend, immundstimulierend und experimentell auch gegen Helicobacter pylori wirksam

Äusserlich:
wundheilungsfördernd

Achtung: Allergenes Potential, Korbblütler! (entfällt bei spagyrischer oder potenzierter Wirkung)

Mögliche Umkehrwirkung bei hoher Dosierung oder Langzeitanwendung (entfällt bei spagyrischer oder potenzierter Wirkung)

Achtung: Allergenes Potential, Korbblütler! (entfällt bei spagyrischer oder potenzierter Wirkung)

Innerlich:
Tee, Tinktur, Fertigarzneimittel

Äusserlich:
Inhalation, Bad, Spülung, Kompresse, Zäpfchen, Räucherung

1 EL (3g) Droge mit einer Tasse heissem Wasser übergiessen, zudecken und nach 3 Minuten filtrieren (durch die kurze Ziehdauer wird eine Überreizung der Schleimhaut vermieden). Ein bis drei Tassen täglich zwischen den Mahlzeiten trinken. Die Anwendung im Magen-Darm-Bereich sollte zwei bis drei Wochen über die akute Symptomatik hinaus dauern.

Die Kamille ist beim Räuchern ein echtes Multitalent. Das Räuchern von Kamille hilft bei der Fähigkeit, die Selbstheilung zu fördern. Die Kamille gilt als wirksam in Lebenslagen, in denen man von Stress, Ärger und Nervosität bedrängt wird. Das Herz kann so beruhigt werden. Der Duft von Kamille ist wärmend und wie ein zartes Umfangen. Er gleicht dem von Kamillentee.