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Kräutergarten

Mariendistel

Lateinischer Name:

Silybum marianum (früher Carduus marianus)

Volksnamen:

Christi Krone, Donnerdistel, Fieberdistel, Fechdistel, Frauendistel,
Heilandsdistel

Samen: Marienkörner, Stechkörner

Familie:

Korbblütler (Asteracea)

Botanik:

  • Vorkommen: Mittelmeerraum
  • Wuchshöhe: 1.5 m
  • ein- bis zweijährig
  • glänzend grüne, weisslich marmorierte Blätter
  • Blütezeit: von Juli bis September
  • Bevorzugte Lage: sonnige, trockene Steinhänge, Wegränder, Schuttplätze, Viehweiden

Geschichte:

Als die Jungfrau Maria auf der Flucht vor dem König Herodes das hungrige Jesuskind stillen musste, fielen ein paar Tropfen der kostbaren Muttermilch auf eine gewöhnliche Distel. Die Distel, bisher unbeachtet, fühlte sich geehrt und wollte die Zeichen der heiligen Mutter auf ewig bewahren – und so sind seither die Blätter der Pflanze weiss-grün marmoriert (Praxis-Lehrbuch der modernen Heilpflanzen von Ursel Bühring).

Der griechische Held Herakles soll als Säugling derart stark an der Brust seiner Mutter gesogen haben, dass die Milch bis ins Weltall spritzte, wo sie noch heute als Milchstrasse sichtbar ist. Ein Teil der Milch regnete auf die Erde zurück und setzte sich unter anderem auf den Mariendistelblättern fest, wo sie die charakteristischen weisslichen Flecken bildet.

Die Mariendistel ist eine sehr alte Heilpflanze. Sie wird in wichtigen Arzneibüchern des Mittelalters, so im «Kreutterbuch» des Matthiolus von 1626, «gegen das   Seitenstechen der Geelsucht» empfohlen, und im «Kreuterbuch» des Adam Lonitzer (= Lonicerus) von 1679 steht geschrieben, dass «sie gut sei zu der entzündeten Leber». Die Wirkung und Wirkweise der Mariendistel wurde in den letzten 30 Jahren ausführlichst untersucht, was sie zum bestuntersuchten pflanzlichen Lebertherapeutikum macht.

Droge:

Samen (Cardui mariani fructus)

Inhaltsstoffe:

Sylimarin (bestehend aus den drei Hauptverbindungen Silybin, Silydiamin und Silychristin), fettes Öl, Eiweiss und Schleimstoffe

Indikation:

Oberbauchbeschwerden wie ÜbelkeitErbrechenVöllegefühl,
AufstoßenSodbrennen, Schmerzen hinter dem Brustbein, Blähungen und vorzeitiges Sättigungsgefühl

Antidot bei Vergiftungen mit dem grünen Knollenblätterpilz (Amanita phalloides)

Wirkung:

Der Wirkstoff Sylimarin verhindert das Eindringen leberschädigender Substanzen in die Leberzellen. Weiter fördert Sylimarin die Regenartion der Leberzellen und deren Neubildung.

leberschützend, galletreibend, entzündungshemmend

Nebenwirkungen:

  • Selten Stuhlverflüssigung
  • Bei Überdosierung Flatulenz

Kontraindikation:

  • Kinder unter 12 Jahren
  • Überempfindlichkeit auf den Wirkstoff Sylimarin
  • Korbblütlerallergie

Dialysepatienten sollen vor der Einnahme mit ihrem Arzt Kontakt aufnehmen. Der Wirkstoff Sylimarin kann die Dialyse beeinflussen.

fortgeschrittene Leberzirrhose, da der Wirkstoff Sylimarin in dem Moment die Leber durch die aktivierende Wirkung zusätzlich belastet und ermüdet.

Geeignete Ergänzungen:

Tee sollte, des besseren Geschmack wegen, mit Fenchelsamen oder Pfefferminze ergänzt werden.

Die Samen sind ölhaltig, weshalb sich im Tee lediglich ein Viertel der Substanzen lösen. Eine sinnvolle Ergänzung kann daher die Anreicherung des Tees mit einer Mariendistel Tinktur sein.

Begleitend machen cholagog

Anwendung:

Tee, Tinktur, Fertigarzneimittel, Verzehr der getrockneten Samen

Bei einer ausgewiesenen Lebererkrankung sollen Präparate verwendet werden, die eine Mindestmenge von 70mg Sylimarin enthalten. Nur so wird ein ausreichender Leberschutz gewährleistet.

Das Trinken des Tees und der Verzehr der Samen dient der Vorbeugung. Sofern damit frühzeitig begonnen wird, wirken diese beide Varianten gut.

In Frankreich sind die jungen Blätter, die noch geschlossenen Blütenköpfe sowie die Pfahlwurzeln als delikates Gemüse sehr beliebt.

Zubereitung Tee:

1-2 TL (3-5g) Droge mit 1 Tasse siedendem Wasser übergiessen und 10 Min. ziehen lassen. 3-4-mal täglich 1 Tasse 30 Min. vor den Mahlzeiten trinken.

oder

1-2 TL (3-5g) Droge mit 1 Tasse Wasser kurz aufkochen und 5 Min. ziehen lassen. 3-4-mal täglich 1 Tasse 30 Min. vor den Mahlzeiten trinken.

Verzehr Früchte:

Täglich 1-2 EL getrocknete Samen kauen und schlucken